Annegret Schmitt, Der Meister des Tiermusterbuchs von Weimar

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ISBN 978-3-930609-14-7

1997. 21x25, 78 S., 37 Abb., Ln.


Rezessionen

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Tierdarstellungen aus der Zeit um oder kurz nach 1400 wurden in der Vergangenheit mit Vorliebe Pisanello zugeordnet, weil er der bekannteste Tierschilderer an der Zeitenwende von Spätgotik zu Frührenaissance war und die Humanisten seiner Zeit in Hymnen dafür Sorge getragen hatten, daß Pisanellos Ruf als außergewöhnlicher, seelenvoll-poetischer Tierschilderer unvergessen blieb. Anstelle von Schöpfungen Pisanellos waren es aber nicht selten Werke der ihm vorausgehenden Generation. Das gilt auch für die unter Pisanellos Namen an drei verschiedene Plätze gelangten zehn Pergamentblätter mit Tierstudien, die einem aufgelösten lombardischen Musterbuch des frühen 15. Jahrhunderts entstammen und heute auf die Kunstsammlungen von Weimar, das British Museum und die Pierpont Morgan Library verteilt sind.

Hatte die Forschung bereits vor sechzig Jahren den lombardischen Entstehungszusammenhang der vier Londoner und New Yorker Blätter und ihre entwicklungsgeschichtliche Stellung erkannt, so war an den sechs Weimarer Blättern der Strom des Interesses bisher vorbeigegangen. Da der Bestand von Weimar an Zahl den von New York und London übertrifft, der lombardische Meister dieser Schöpfungen namentlich jedoch nicht faßbar ist, werden seine Werke hier unter dem Namen "Meister des Tiermusterbuchs von Weimar" vorgestellt. In Kunstanschauung und Kunstsprache von Giovannino de´Grassi und seiner Werkstatt geprägt, griff der "Meister des Tiermusterbuchs von Weimar" die Tierdarstellung als einen wichtigen Aufgabenbereich künstlerischer Formgebung auf, indem er für den eigenen Werkstattbedarf ein Musterbuch in der dichten Abfolge verschiedenster heimischer und exotischer Tierexemplare schuf.

Dieses bildet nunmehr die Grundlage zu neuen Erkenntnissen über zahlreiche Querverbindungen innerhalb der Tiermusterbuchtradition von Giovannino de´Grassi bis weit ins 15. Jahrhundert.

Rezessionen

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»... eine kleine bibliophile Kostbarkeit ...«
Süddeutsche Zeitung 5./6. Juli 1997

»…ein rarer Glücksfall, daß die einstige Zusammengehörigkeit der 10 Blätter des Weimarer Tiermusterbuches nun wieder rekonsruiert werden konnte. Nicht zuletzt die hervorragenden Photographien von Engelbrecht Seehuber haben dabei geholfen, daß aus diesem kunsthistorischen Fund eine … bibliophile Kostbarkeit geworden ist.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung